DIESELHEIZUNG IM CAMPER AUSBAU

Der Hymer kam als voll ausgestattetes Wohnmobil zu uns, mit allem was an Schnick Schnack dazu gehört. Die Gasheizung hat uns so gut gefallen, dass wir sie direkt zu Beginn des Umbaus  ausgebaut haben. Warum?

Zwei gute Gründe dafür:

  1. Wir brauchten den Platz. Die Gasheizung beim Hymer war Teil der Küchenzeile und nahm so ziemlich den gleichen Platz weg, wie der Kühlschrank neben der Heizung.
  2. Gas ist im Ausland schwer zu bekommen. Unzählige Anschlusssysteme in Europa, bürokratische Vorschriften für das Auffüllen oder Erwerben von inländischen Gasflaschen etc. Wir wollten den Gasbedarf unseres Campers also minimieren, da wir in den letzten Jahren gemerkt haben, wie schwer es sein kann seine Gasflasche im Ausland wieder aufzufüllen. Noch dazu wollten wir unbedingt einen Backofen in die Küchenzeile integrieren und das ging nur mit dem Platz, den die alte Heizung verbaute.

 

Aber was ist die passende Alternative?

Es musste also eine Alternative her und die hieß für uns Dieselheizung. Der Hymer fährt mit Diesel, Diesel ist weltweit einfach zugänglich und nachzufüllen und die Heizung ist, im Vergleich zur alten Gasheizung, winzig in den Maßen und leichter im Gewicht. So haben wir die Heizung aus der Küchenzeile ausgebaut und dafür eine neue Heizung in die Sitzecke integriert.

Wir haben uns aus besagten Gründen für eine Dieselheizung entschieden und sind bei unserer Suche immer wieder an den Produkten der Firma Autoterm hängen geblieben. Nach vielen Vergleichen und Recherchen bin ich dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Standheizungen von Autoterm preislich überzeugen und den anderen Markenprodukten funktionell in nichts nachstehen.

Welche Standheizung brauche ich?

Die entscheidende Frage direkt zu Beginn. Und die Antwort lässt sich relativ einfach bestimmen. Die Heizkraft einer Standheizung wird in Watt bzw. Kilowatt angegeben. Die üblichsten Dimensionen sind dabei 2KW, 4KW oder 8KW. Dabei werden die Wattangaben in Relation zur Fläche eures Campers gesetzt, um die passende Variante zu bestimmen. Für Fahrzeuge der Klasse VW T4 o.ä. ist eine 2KW Standheizung völlig ausreichend. Größere Wohnmobile sollten sich mit einer 4KW Heizung beschäftigen. Und große Busse oder Boote mit bis zu 15m Länge brauchen definitiv eine 8KW Heizung.

Ist die passende Heizung gewählt, empfiehlt es sich eines der Vorgefertigten Sets von Tigerexped auszuwählen. Damit bekommt ihr alle benötigten Teile für den Einbau und Anschluss der Heizung. Von Rohrmanschetten, über Heizungsrohre und Ausströmer bis hin zum passenden Auspuff. Da es sich empfiehlt die Heizung im Innenraum zu installieren, haben wir uns zusätzlich für passende Schalldämpfer entschieden. Und da wir seit März 2020 Eltern sind, haben wir auch in eine leisere Dieselpumpe investiert, damit Lovis (falls sie im Schlaf zu geräuschempfindlich ist) nicht wach wird. Zusammen mit dem externen Temperatursensor, sind das die Extra-Zubehörteile, die wir bei unserer Standheizung verbaut haben.

Wie baue ich die Standheizung ein?

Der Einbau einer Autoterm Standheizung ist wahrlich kein Hexenwerk, sollte aber dennoch mit Sorgfalt und Ruhe durchgeführt werden. Es handelt sich um ein Verbrennungssystem, das innerhalb des Campers installiert wird und entsprechend bei Fehlerhafter Montage zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann. Wer sich das nicht zutraut, kann sich seine Autoterm Standheizung auch von einem der 31 Einbaupartner in Deutschland fachgerecht einbauen lassen. 

Um Abgase nach draußen leiten zu können und frischen Sauerstoff für die Verbrennung in die Dieselheizung zu führen, muss zu Beginn der Montage ein Ausschnitt für die Heizung in den Fahrzeugboden erfolgen. Dort wird dann die passende Halterung eingesetzt. Den Einbauflansch sollte man unbedingt dazukaufen, denn er vereinfacht die Montage und Befestigung der Autoterm Heizungen ungemein!

 

Anschließend wird die Autoterm Dieselheizung in die Halterung eingesetzt und mit dieser verschraubt. Das Grundgerüst steht und muss nun angeschlossen werden. Dafür werden von außerhalb des Fahrzeugs nun das Abgasrohr und das Zuluftrohr an der Heizung angebracht und entsprechend der Anleitung unter dem Fahrzeug verlegt.

Im Innenraum werden anschließend die Heizungsrohre verlegt und mit den Auslässen verbunden. Die Zuluft für den Heizzyklus sollte dabei aus dem Fahrzeuginneren kommen, damit die Heizung möglichst effektiv arbeiten kann.

Die Dieselheizung funktioniert natürlich nicht ohne Dieselzufuhr. Dafür ist nun die Dieselpumpe zu installieren. Diese darf nicht waagerecht verbaut werden, da sie sonst nicht arbeiten kann. Ein Winkel von ca. 45 Grad wird hier von Tigerexped und Autoterm empfohlen.

Die Kraftstoffzufuhr kommt nun entweder von einem, eigens für die Heizung installierten, Zusatztank (in einigen Sets bei Tigerexped bereits enthalten) oder aus dem Fahrzeugtank. Falls ihr euch für die zweitgenannte Variante entscheidet, empfiehlt es sich die Kraftstoffleitung eures Campers dafür anzuzapfen.

Sind Kraftstoffleitungen und Dieselpumpe montiert, geht es an die Verkabelung. Die Dieselpumpe wird mit dem mitgelieferten Kabel an die Heizung angeschlossen und zuletzt wird noch die Stromversorgung gelegt und entsprechend den Angaben in der Anleitung abgesichert. Alle Kabel und die Fernbedienung mit der Standheizung verbinden und nun steht dem ersten Anheizen nichts mehr im Wege. Zu Beginn benötigt die Heizung einige Startversuche, was ganz normal ist und damit zu tun hat, dass die Dieselpumpe einige Male arbeiten muss, bis das System mit Kraftstoff gefüllt ist und diesen an die Heizung weitergeben kann.

Natürlich liest sich das Ganze auf dem Papier jetzt einfacher, als es in Wirklichkeit ist. Aber mit der beiliegenden Anleitung, in der auch entsprechende Zeichnungen zum besseren Verständnis beitragen, ist es wirklich gut umsetzbar. Auch, wenn man so etwas noch nie gemacht hat.

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